News Archiv 2016 April

 

 

 

Sinus-Studie: Brave Jugend - kaum provokante Subkulturen

Wie spiegel.de berichtet, zeigt die aktuelle Sinus-Jugendstudie, die alle vier Jahre vom Sinus-Institut untersucht, wie junge Menschen in Deutschland ticken.
Das Ergebnis: Die Jugendlichen suchen das "gute Leben", sind angepasst und normenorientiert. Provokation und sich von den Eltern abgrenzen zu wollen, ist 2016 für die Jugendlichen kein Thema mehr. Dagegen ist „Mainstream“ in. Es ist für die heutige Jugend "ein Schlüsselbegriff im Selbstverständnis und bei der Selbstbeschreibung". Sie wollen sein „wie alle“. Und das gilt für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen. Muslimisch geprägte Befragte distanzieren sich demonstrativ von religiösem Fundamentalismus, religiöse Toleranz und Vielfalt werden in allen Milieus als wichtige Norm betont.

30.04.2016


Mehr Schüler/innen und Lehrer/innen in AHS und BMHS

Wegen steigender Schülerzahlen soll es laut APA in den nächsten zwei Schuljahren mehr Lehrpersonal an den AHS und BMHS geben. Für 2016/17 sind zusätzlich 165 und für 2017/18 weitere 520 Stellen geplant, teilte das Ministerium für Bildung und Frauen (bmbf) in einer Aussendung mit. Die zusätzlichen Lehrer/innen sollen auch zur Sprachförderung und verbesserten Integration von Flüchtlingskindern eingesetzt werden. Gabriele Heinisch-Hosek: "Damit wird ab dem nächsten Schuljahr auch erstmals die Sprachförderung an den AHS und BMHS möglich, die wir im Schulrechtspaket beschließen“. Geplant sei auch ein Ausbau der "Sprachstartkurse" für neue Schüler/innen, die nicht ausreichend gut Deutsch können, um dem Unterricht zu folgen. Gleichzeitig sollen die Schüler/innen "noch besser bei der Integration“ begleitet werden, so Heinisch-Hosek.

29.04.2016


Materialpool für DaF / DaZ

Vielfältiges Unterrichtsmaterial für Flüchtende, für Sprachunterricht und Integration sowie für die Information von Refugees & Migranten findet sich im Internet in großer Menge – kostenlose Materialien sind jedoch oft in den Tiefen der Bildungsserver und Websites „vergraben“ und Suchmaschinen bringen nicht immer die besten Treffer. Wolfgang Autenrieth hat daher aus verschiedenen Linksammlungen diese „Meta-Liste“ mit Verweisen auf Arbeitsblätter, Handreichungen, Wimmelbilder, Flash-Cards, Filme & Hörtexte sowie wichtigen Informationen erstellt und diese Linktipps kategorisiert und verlinkt.

28.04.2016


Petition: Verschiebung der neuen Oberstufe in der BHS

Die Betreiber der Petition fordern, dass auch die berufsbildenden höheren Schulen die Möglichkeit erhalten müssen, die Einführung der neuen Oberstufe zu verschieben.
Begründung: Das Schulrechtspaket, das bis Anfang Mai begutachtet wird, sieht vor, dass die Einführung der neuen Oberstufe in den allgemeinbildenden höheren und berufsbildenden mittleren Schulen verschoben werden kann. Die neue Matura, die neuen Lehrpläne sowie eine Vielzahl anderer Aufgaben stellen auch die berufsbildenden höheren Schulen vor große Herausforderungen. Und so wie in den AHS und den BMS muss auch hier die Möglichkeit einer Verschiebung der neuen Oberstufe gegeben sein. Das gebietet nicht nur der Grundsatz der Gleichbehandlung aller Oberstufenformen, es ist auch eine Notwendigkeit angesichts der Fülle an Aufgaben, vor denen die BHS stehen.

27.04.2016


Statistik: Grunddaten des österreichischen Schulwesens

Jedes Jahr publiziert das Bundesministerium für Bildung und Frauen (bmbf) umfangreiches Datenmaterial über das österreichische Schulwesen. Die wichtigsten Zahlen und Fakten vor allem aus der Bildungsdokumentation des abgelaufenen Schuljahres 2014/15 sind in der aktuell erschienenen Broschüre „Zahlenspiegel 2015“ zusammengefasst und aufbereitet.
Die Publikation bietet Datenmaterial zu den Schulen-, Klassen- und Schüler/innen, Studierenden an der PH und zu den Lehrer/innen.
>>> Link zum Zahlenspiegel 2015 und weiterem Datenmaterial

26.04.2016


Die völlig verzerrte Perspektive

Die Neuen Rechten und eine progressive Strategie
Eine interessanter Blickwinkel auf die Ursachen des Wahlverhaltens bei der Bundespräsidentenwahl.
Von Michel Reimon·- Blog Dienstag, 26. April 2016
Na jetzt hab ich schon einige ärgerliche Wahlanalysen gelesen, die Ärgerlichste geht sinngemäß so: FPÖ/Hofer-WählerInnen haben im Schnitt den geringsten Bildungsgrad, also sind sie dumm. Gratuliere, was für ein arroganter Blödsinn.
Ganz abgesehen davon, dass Bildungsgrad und Intelligenz natürlich nicht unbedingt zusammenhängen, wird hier Kausalität und Korrelation brutal verwechselt. Ja, Hofer-WählerInnen haben im Schnitt den geringsten Bildungsgrad. Aber sie leben meist auch in ländlichen Regionen und sind vorwiegend männlich. Was jetzt? Sind Landbewohner auch dümmer und Männer genetisch rechts?
Nein, die Sache ist meiner Meinung nach ganz anders. Also eine kleine Wahlanalyse, aber mich interessieren nicht die Details des Ergebnisses, sondern das große Bild: Die Gesellschaft bricht um, spaltet sich - und Menschen, für die ich mich politisch einsetzen möchte, driften weg in das rechte Lager. Warum?
....weiter lesen ... >> zum Blog von Reimon

26.04.2016


Bildung formt das Wahlverhalten

Die Analyse der Bundespräsidentenwahl bestätigt eindrucksvoll, dass die Bildung das Wahlverhalten signifikant prägt. Wie die Grafik zeigt, wählten Personen mit Matura deutlich häufiger (37%) Van der Bellen als Wähler/innen ohne Matura (12%), die vor allem Hofer (14%/45%) wählten. 
Was sagt uns also das gestrige Wahlergebnis: Der neue Weg Österreichs zeichnet sich immer deutlicher ab. Mehr Geld (1,3 Mrd. Euro) für das Heer, Panzer, Zäune und Grenzwache und ja nix in Bildung investieren. Die Stichwahl in vier Wochen zwischen Van der Bellen und Hofer gibt uns die Möglichkeit, etwas gegen diese Entwicklung zu unternehmen.
Hier gibt es alle Infos und Ergebnisse zur Bundespräsidentschaftswahl: http://orf.at/wahl/bp16/

25.04.2016


Silbernes Verdienstzeichen der GÖD für Karl Ablinger

Die ÖLI-UG gratuliert:

Karl Ablinger wurde im Rahmen des BMHS-Gewerkschaftstages das silberne Verdienstzeichen der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) verliehen.

Gary Fuchsbauer: „Charles, wir gratulieren dir und schließen uns dem Dank von GÖD und BMHS-Gewerkschaft für deine langjährige Arbeit im Dienste der Kolleg/innen an!“

Und wie du bei der Ehrung gesagt hast: Freundschaft!

24.04.2016


BMHS-Bundestag 2016: Gut, stolz und so viel Liebe.

Highlights aus den Ansprachen von BMin G. HH, GOED-Vors. FN., Ex-BMHS-Vors JR und Neo-Vors. RG. Zusammengetragen und kommentiert von PS
Kommentar von Peter Steiner
Erstens liebt die Ministerin die BMHS (samt Sektion), zweitens liebt der GÖD-Vorsitzende die Sozialpartnerschaft, drittens liebt die FCG die FSG und die ÖLI-UG und alle sind stolz, wie gut wir sind. Wir sind dabei die berufsbildenden Schulen, die Zusammen-arbeit Gewerkschaft und BMBF und das der GÖD eigene integrierende Wesen, das sie ein-zelnen Fraktionen und Gruppierungen angedeihen lässt. Getreu dem Bundestagsmotto: GEMEINSAM SIND WIR STARK!
>>> weiter lesen: STOLZ – GUT -LIEB
mit: Gabriele Heinisch-Hosek als (G) HH), Fritz Neugebauer als FN, Jürgen Rainer als JR, Roland Gangl als RG und, naja, Peter Steiner als PS

23.04.2016


"Der Siegeszug der Kompetenzen" 

Kompetenz verleiht Flügel - Definition und Ursprung der Kompetenzorientierung
Kapitel 1 bis 6, mit einigen Kürzungen des Buches „Der Siegeszug der Kompetenzen“ von Richard Zaiser

Weitere Informationen zum Buch: http://www.fmi.at/petere.htm

 

Das Buch behandelt den Ursprung der Kompetenzorientierung, den Einfluss aus der Wirtschaft, die Theorie, die Umsetzung in der Schule und Zusammenhänge mit gegenwärtigen Trends in der Gesellschaft. Drei grundlegende Fragen könnten das Buch zusammenfassen:
◦ Woher stammt die Kompetenzorientierung und Standardisierung?
◦ Was sagt die Theorie und wie sieht die Praxis in der Schule aus?
◦ Warum liegt die Kompetenzorientierung im Trend der Zeit?

Richard Zaiser ist Lehrer am Gymnasium in Gänserndorf

22.04.2016


Stellenausschreibungen des bmbf für das Schuljahr 2016/2017

Österreichweite Stellenausschreibungen für das Schuljahr 16/17 für die verschiedenen Schultypen

Die Bewerbungen sind über das jeweilige Online-Bewerbungsportal bis längstens 4. Mai 2016 beim zuständigen Landesschulrat (Stadtschulrat für Wien) einzureichen.

21.04.2016


Erbschaft Bildung

Armin Wolf analysiert die Ergebnisse des aktuellen Berichts „Bildung in Zahlen“ der Statistik Austria. Sein Resumee: „Und jedes Jahr finden sich darin Ergebnisse, die einen sehr nachdenklich machen können. Nach wie vor hängt es nämlich nur zum (kleineren) Teil von den Talenten eines Kindes ab, welchen Schulabschluss es einmal machen wird. Mindestens genauso wichtig ist der Schulabschluss der Eltern.“
Die Fakten (> siehe Grafik): Von den 25-44jährigen, deren Eltern nur einen Pflichtschulabschluss haben, machen knapp 17% Matura und nur 6,8% einen Uni/Hochschulabschluss. Haben die Eltern maturiert, haben auch 65% der Kinder einen Matura- und 31,7 % einen Uniabschluss. Aber 81% der Akademiker-Kinder maturieren und 47,6% machen einen akademischen Abschluss.
„Nun sind Akademiker-Kinder aber ziemlich sicher nicht drei Mal so klug wie die Kinder von Installateuren oder Bürokauffrauen oder fünf Mal so talentiert wie Kinder von HilfsarbeiterInnen. Ganz offensichtlich ist unser Schulsystem aber nicht in der Lage, die unterschiedlichen Bildungsniveaus von Zuhause auch nur annähernd auszugleichen“, stellt Armin Wolf in seinem Kommentar fest.
Das Schulsystem sei zwar theoretisch durchlässig, aber wie die Statistik zeigt, gehen eben aus einer AHS-Unterstufe 89% und aus einer NMS nur 46% der Schüler/innen in eine Oberstufe weiter. Wie bereits in den Jahren davor, belegt auch der aktuelle Bericht „Bildung in Zahlen“, dass die Chance für Akademikerkinder Akademiker/in zu werden, sieben Mal höher ist als für Kinder von Eltern mit Pflichtschulabschluss. Also „völlig unabhängig von IQ, Talent oder Fleiß. Einfach Glück im Geburten-Lotto“, so Armin Wolf.

20.04.2016


Gangl statt Rainer: „… bitte ja nichts ändern“

Jürgen Rainer (fcg) wird übermorgen, Donnerstag, beim Gewerkschaftstag in Wien seine Funktion als Vorsitzender bei der Gewerkschaft öffentlicher Dienst an den BMHS an Roland Gangl (fcg) abgeben. Laut diePresse.com gelte der Stellvertreter Rainers, Roland Gangl, als der logische Nachfolger. Gangl eile der Ruf eines peniblen Fachmannes für Dienstrechtsangelegenheiten voraus, so diePresse.com.
Auf die Frage: „Was soll Ihr Nachfolger anders machen als Sie?“, antwortete Rainer wenig überraschend: „Er soll bitte ja nichts ändern.“
Dazu passt auch der folgende Auszug aus dem Interview:
„Sind alle Reformen per se falsch?“ Rainer: „Sie sind unnötig. Sie bringen keinen besseren Unterricht. Ich halte die Zentralmatura beispielsweise für eine sinnlose Angelegenheit.“
„Heuer findet diese erstmals an den BHS statt. Fürchten Sie sich?“ Rainer: „Mir geht es da wie dem Kleinkind im tiefen, dunklen Wald. Ich pfeife vor mich hin und hoffe, jeder hört mich und lässt mich in Ruhe. Das Ministerium ist zuversichtlich, das Bifie-Institut hat gelernt und die Schüler sind gut vorbereitet.“
Eh klar „… bitte nichts ändern“. Oder wie ist das noch einmal mit den drei Affen? Nichts hören, sehen, ändern?

19.04.2016


Mobbing/bullying: stoppen, schützen, aufzeigen

Zwei interessante Skripten zum Thema Mobbing und Bullying (> Download Bild anklicken)

 

Mobbing - Leitfaden zur Prävention und Intervention: Was (öffentliche) Organisationen tun können
Der Fonds Gesundes Österreich bietet auf seiner Homepage eine ausführliche und brauchbare Sammlung von Informationen, Checklisten und Leitfäden über Mobbing und Burnout an.

 

Mag. Ilse Strauß und Horst Lehner haben unter dem Titel „bullying - Täter stoppen, Opfer schützen, Zuschauer aktivieren“ einen Interventionsleitfaden für Lehrer/innen erstellt.
Herzstück ist der Anti-Bullying-Interventions-Leitfaden (ab Seite 22), der Schritt für Schritt die schulischen Handlungsmöglichkeiten darstellt. Der A-B-I-Leitfaden ist das Resultat unserer praktischen Erfahrungen in der Bullying-Intervention, unter Berücksichtigung der derzeit aktuellen Fachmeinungen.

18.04.2016


FCG und FSG: Einfluss der Parteien in den Schulen

Außer in Vorarlberg ist der parteipolitische Einfluss, vor allem der ÖVP (FCG), in Österreichs Schulen massiv.
Die Österreichische Lehrer/innen Initiative (ÖLI-UG) ist in Österreichs die einzige parteipolitisch unabhängige Lehrer/innen-Personalvertretung. In den letzten Jahren hat sie bei den Personalvertretungswahlen in den meisten Bundesländern und auch Bundesweit deutlich zugelegt. ( > siehe Wahlergebnisse 2014). In Vorarlberg ist die parteiunabhängige Vorarlberger Lehrer/innen Initiative (VLI), die Landesorganisation der ÖLI-UG, seit über zehn Jahren die stärkste Kraft in der AHS und BMHS.
„Hoffnung macht Vorarlberg, wo unabhängige Gewerkschafter die jahrzehntelange Dominanz der Christgewerkschafter beenden konnten“, schreibt dazu der Kurier > kurier.at .

17.04.2016


„Die PädagogInnen der Zukunft“

Eine Initiative der Industriellenvereinigung in Kooperation mit NEUSTART SCHULE
Es ist höchste Zeit, die Pädagog/innen in den Mittelpunkt zu stellen!, steht auf der Homepage von Neustart Schule. Deshalb machte sich Neustart Schule in Kooperation mit der Industriellenvereinigung an das Projekt „Die PädagogInnen der Zukunft“. Gemeinsam mit mehr als 50 „Expert/innen“ (Schüler/innen, Eltern, Pädagog/innen) wurde vom Dezember 2015 bis April 2016 ein Leitbild entwickelt. Das Leitbild versucht die Ideen, Visionen und Wünsche aller Beteiligten mit den Notwendigkeiten eines sich ändernden Bildungsumfeldes sowie Anforderungs-profilen, Tätigkeitsbereichen und Kompetenzen künftiger PädagogInnen zu vereinen.
Das Leitbild zu diesem Projekt macht klar, dass engagiertes, kompetentes und motivierendes pädagogisches Personal entscheidend für die Lebenswege von Kindern und Jugendlichen ist.
Deshalb fordert Neustart Schule:
- die Aufwertung des Berufes und der Ausbildung und
- die Verbesserung der beruflichen Rahmenbedingungen.
Über diesen Link ist eine Unterstützung des Projektes „PädagogInnen der Zukunft“ möglich.

16.04.2016


Hüther – Interview:

Freie Medien: Interview mit Hüther

Ab Minute 9:50 spricht Hüther über das Thema „Unternehmer, Eltern und die Beziehungsrevolution“.
Nicht Eltern, die gegen die Schulpflicht ihrer Kinder rebellieren, bedrohen unser Bildungssystem. Schule in ihrer jetzigen Form funktioniere einfach nicht mehr, erklärt Gerald Hüther, Hirnforscher an der Universität Göttingen.

15.04.2016


Langen Nacht der Forschung" am 22. April

Warum liegt die "Kompetenzorientierung" im Trend der Zeit?

Euch interessiert das Thema Kompetenzorientierung, dann wäre der Vortrag von Richard Zaiser im Rahmen der "Langen Nacht der Forschung" am 22. April etwas für euch.

Siehe dazu auch den Beitrag "Der Siegeszug der Kompetenzen" vom 27.03.2016 auf dieser Homepage

> Weiteren Informationen zum Vortrag

 

Es geht in diesem Vortrag nicht um ein Für und Wider bezüglich der Kompetenzorientierung, sondern um eine Erklärung dafür, warum dieses Phänomen zum Zeitgeist unserer Gesellschaft passt. Man könnte daher auch fragen: Warum ist dieser Trend so "erfolgreich"?

Der Vortragende ist Sprachlehrer an einem Gymnasium in Niederösterreich und externer Lehrbeauftragter der Universität Wien und hat zu diesem Thema ein Buch geschrieben. Die große Frage lautet dabei: Woher kommt die Kompetenzorientierung und Standardisierung? Woher kommt die eigentliche Idee, und wie ändert sich dadurch die Schule ganz grundlegend, obwohl man sehr genau hinsehen muss, um diese Änderung zu erkennen?
Es geht, anders ausgedrückt, um eine Darstellung der Kompetenzorientierung im Zusammenhang gesellschaftlicher Entwicklungen und Notwendigkeiten. Nicht die Frage "gut" oder "schlecht" steht im Vordergrund, sondern: Woher? Seit wann? Und wieso gerade jetzt?

14.04.2016


Wer bei der Bildung spart, braucht ein starkes Heer

Geldsegen für das Militär - Schelling schwemmt bis 2020 über eine Milliarde Euro ins Heeresbudget

Bundeskanzler Faymann verkündete heute am Vormittag sichtlich stolz, dass bei – derzeit noch nicht vollständig abgeschlossenen – Verhandlungen mit Finanzminister Schelling ziemlich sicher zwischen „einer und 1,3 Mrd. Euro“ für das Heer zusätzlich herausschauen wird. Der bei der Pressekonferenz auch anwesende Verteidigungs-minister Doskozil kann also mit einer ordentlichen Aufstockung seines Budgets bis 2020 rechnen. Investiert werden soll das zusätzliche Geld in Ausrüstung und Mobilität. Details wollte Doskozil vorerst und verständlicher- weise nicht nennen. Gerüchte sprechen von zusätzlichen Panzern und Hubschraubern. In Zeiten der Sparwut dieser Regierung in allen sozialen Bereichen, würde ein solches Vorhaben wahrscheinlich bei den meisten Österreicher/innen nicht goutiert werden. Da klingt seine doch noch gemachte Ankündigung politisch doch viel verdaulicher. 25 bis 30% des zusätzlichen Budgets sollen "direkt in das Personal" - neue Helme, Sanierung von Kasernen, Schutzausrüstung usw. - fließen. Das Heer benötige wegen der neuen Herausforderungen wie Grenzsicherung, Terrorbekämpfung und „neuer Bedrohungsszenarien“ dringend mehr Geld für Investitionen „in der Truppe“.

Das muss man doch verstehen. Dieses Bedrohungsszenario hat doch viel mehr Gewicht als die Warnungen vor den Folgen der destruktiven neoliberalen Budgetpolitik Schellings vor allem im Bereich Bildung, Soziales, Gesundheit und Umwelt.

Denn wer bei der Bildung spart, braucht bald ein starkes Heer. So gesehen macht eine Aufstockung des Militärbudgets also doch irgendwie Sinn?

13.04.2016


Reisegebührenvorschrift - Schulveranstaltungen ab 2016

Seit 01. Jänner 2016 ist die neue Reisegebührenvorschrift (RGV) in Kraft.


Für die Abrechnung von Schulveranstaltungen gibt es ein neues Formular und neue Berechnungen.

 

Zum Formular (download) und zu weiteren Informationen über Neuerungen ab 01. Jänner 2016

12.04.2016


Eine vorschnelle Etikettierung der Kinder

Entwurf des Schulrechtspaket 2016 – Schülerbeschreibungsbogen
Ein Kommentar (Auszug) von Johannes-Maria Lex in der FB-Gruppe „BILDUNG IST ZUKUNFT - FÜR ALLE MENSCHEN IN ÖSTERREICH!“
Mit dem Entwurf des Schulrechtspaket 2016, der zur Begutachtung ausgesandt ist, wird der Schülerbeschreibungsbogen, der mit dem Schulunterrichtsgesetz 1974 mit gutem Grund abgeschafft worden ist, in Form eines „Kinderbeschreibungsbogens“ offensichtlich wieder einführt und dabei keine bis wenig Überlegungen angestellt werden, was die Datenweitergabe (!) betrifft.
Dies trifft umso mehr zu, als nicht definiert wird,
 • um welche Dokumente es sich dabei handelt,
 • wie zuverlässig und aussagekräftig sie sind und
 • inwieweit diese dann sogar noch - die bereits vorgesehenen - Gespräche zwischen ElementarpädagogInnen und PrimarschulpädagogInnen ersetzen sollen („Die schulpflichtig gewordenen Kinder sind von ihren Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten zur Schülereinschreibung bei jener Volksschule anzumelden, die sie besuchen sollen. Hierbei sind die Kinder persönlich vorzustellen und allfällige Unterlagen, Erhebungen und Förderergebnisse, die während der Zeit des Kindergartenbesuches zur Dokumentation des Entwicklungsstandes, insbesondere des Sprachstandes erstellt wurden, vorzulegen.“)
Mit der bloßen Übergabe von Daten und Dokumenten werden wir besonders jenen Kindern nicht gerecht, die Unterstützung zur Bewältigung dieses Übergangs brauchen: es ist eher zu befürchten, dass wir in die Zeit der „SchülerInnenbeschreibungsbögen“, die mit Recht abgeschafft worden sind, zurückfallen.
Eine vorschnelle Etikettierung der Kinder, Missverständnisse zwischen den Beteiligten und Betroffenen, neue, zusätzliche Drucksituationen für Kinder, Eltern und ElementarpädagogInnen scheinen damit vorprogrammiert!
Siehe dazu:
die bisherigen Beiträge auf oeliug.at zu diesem Thema
Plattform EDUCARE
... weiter unten (08.04.2016): Schulrechtspaket: Elementarpädagogik "prominent" vertreten, aber mit ....

11.04.2016


Konservative Ökonom/innen rufen nach Schulbuchzensur

Kommentar von Wilfried Mayr (ÖLI-UG)

Jetzt komm ich aber wirklich in Fahrt! Christian Felber von ATTAC ist ganz sicher, auch wegen seiner Argumentations>KOMPETENZ, idealer Vertreter jener kritischen WirtschaftsbeobachterInnen, deren wir, spätestens seit 2008 leicht nachvollziehbar, viel zu wenige haben!
Wenn nun ein Klüngel von neoliberalen Unverbesserlichen meint, auf erpresserische Art mittels finanziellem Druck Zensur ausüben zu können, dann wünsche ich denen einen möglichst umfassenden Misserfolg in diesem ihren Bemühen !

11.04.2016


Konservative Ökonom/innen rufen nach Schulbuchzensur

Lehrplanaspekt: Kommentar von Renate Brunnbauer (ÖLI-UG)
Angesichts der im Standard berichteten heftigen Reaktion der empörten Unterzeichner der Petition an das BMBF, muss man bezweifeln, ob deren Anmerkung, man teile das Ziel, "unterschiedliche Wirtschaftstheorien und Fragestellungen der Ökonomie vorzustellen", tatsächlich ernst gemeint sein kann. Ein derartiges Ziel ist keine persönliche Grundhaltung, die österreichische PädagogInnen oder SchulbuchautorInnen quasi privat wählen oder gewichten können. Es gehört vielmehr zu den grundlegenden Bestimmungen der Lehrpläne aller Schultypen.

Der Grundsatzerlass, der politische Bildung als Unterrichtsprinzip für alle Fächer und für alle Schultypen festlegt, wurde erstmals 1978 als konsensfähige Fassung von Vertretern der Parteien SPÖ, ÖVP und FPÖ formuliert und 1994 unverändert wiederverkündet.

Die aktuelle Fassung Des Grundsatzerlasses aus dem Jahr 2015 nimmt ebenso wie der ursprüngliche Wortlaut zu Beginn Bezug auf §2 des SCHOG aus dem Jahr 1962, um die gesetzliche Verankerung der politischen Bildung klarzustellen. Sogar die sehr konsensorientierten und an Staatsbürgerkunde orientierten Formulierungen des Jahres 1978 lassen die Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses anklingen - im aktuellen Erlass von 2015 werden sie explizit angeführt.

Das bedeutet, dass in allen österreichischen Klassenzimmern die Prinzipien des Überwältigungsverbots, der SchülerInneorientiertheit und das Kontroversitätsgebot zu beachten sind. Der Erlass fordert explizit, dass „bei der Umsetzung Politischer Bildung der Begegnung mit Personen und Institutionen des Politischen (Politik, Interes-sensvertretungen, NGOs, Bürgerinitiativen, Medien, etc.) eine besondere Rolle zukommt.“ Gerade das Kontro-versitäts gebot „erfordert neben einer didaktischen Aufbereitung und dem Abbilden von Kontroversen aus Politik und Gesellschaft im Unterricht auch das Zulassen und Fördern von Gegenpositionen und deren Begründung.“

PädagogInnen wie SchulbuchautorInnen haben den Auftrag, über die rein fachwissenschaftliche Darstellung hinauszugehen: Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen.

Zwar schlagen die 26 protestierenden Ökonomen fachwissenschaftlich anerkannte Wissenschafter als Alternative zu Christian Felber vor, ihre kategorische Ablehnung der Erwähnung Felbers ist aber mit den aktuellen Lehrplanvorgaben dennoch nicht in Einklang zu bringen. Die zunehmende gesellschaftliche und politische Bedeutung der Gemeinwohlökonomie von Christian Felber mag manchen Ökonomen nicht gefallen, sie ist dennoch real und deswegen im Unterricht relevant und zulässig.

10.04.2016


Christian Felbers Stellungnahme zum Schulbuch-Aufreger

Christian Felber, 8. April 2016
Auszug/Zusammenfassung (Link zum gesamten Text):
Innerhalb kurzer Zeit führten Artikel auf NZZ.at dazu, dass zwei Abbildungen von mir aus zwei österreichischen Schulbüchern gestrichen werden sollen. Als ich das Bild erstmals sah, musste ich zuerst schmunzeln: Wie bin ich da reingerutscht – ich mache etwas ganz anderes als die dargestellten honorigen Ökonomen. Ich habe weder Ökonomie studiert, noch strebe ich eine wissenschaftliche Karriere an – ich verstehe Ökonomie sehr viel breiter als die klassischen, neoklassischen und zeitgenössichen Mainstream-ÖkonomInnen. Ich fragte mich: Wieso wurde keine Frau ergänzt? Und gebührt der Platz zwischen Keynes, Marx, Hayek und Friedman nicht Adam Smith? Oder … ?
Zum anderen fiel die Empörung der 26 Aktivismus-ÖkonomInnen, der Initiator spricht gegenüber Medien von einem „Affront für alle (!) österreichischen Wirtschaftsforscher“, auffallend heftig aus: Die Ministerin möge das Buch aus dem Verkehr ziehen. Wegen eines Fehlers! Dieser Fehler muss unverzeihlich sein, sonst würden die Betroffenen nicht nach Zensur (Unterdrückung des gesamten Buches) rufen. Er muss den größten anzunehmenden Schmerzpunkt der Ökonomie getroffen haben.
Begeben wir uns auf die Suche nach diesem Kapital-Fehler.
Die 26 indignierten ÖkonomInnen führen an, dass ich nicht Ökonomie studiert habe und auch keine wirtschaftswissenschaftlichen Publikationen vorzuweisen habe. Das stimmt. Die Frage ist, ob es den Lehrbuch-AutorInnen darum ging.
Zweitens würde die Gemeinwohl-Ökonomie-Theorie nicht den Kriterien der wissenschaftlichen Theorie-Bildung entsprechen – auch das mag zutreffen. Aber erstens ändern sich wissenschaftliche Prämissen und Paradigmen im Lauf der Zeit und zweitens ist die GWÖ international gelebte Praxis!
Drittens führen die Petitoren an, dass ich „vorwiegend als politischer Aktivist auftrete“. Das ist nicht zutreffend.
Der vierte Punkt ist vielleicht der entscheidende: Die anderen angeführten Wirtschaftstheoretiker Keynes, Marx, Hayek und Friedman sind große historische (und, wenn wir schon beim Verbessern von Lehrbüchern sind: weiße, westliche, männliche) Ökonomen. Da gehöre ich ganz sicher nicht hin – die Relevanz der 5 Jahre jungen Gemeinwohl-Ökonomie kann nur die Geschichte weisen.
Mein Verbesserungsvorschlag: Zum einen eine weitere Kategorie nichtwestlicher, nichtweißer, nichtmännlicher Menschen, die Grundlegendes und Weises über Wirtschaft gesagt haben wie z. B. Vandana Shiva. Sowie, zweitens, eine Rubrik zeitgenössischer ökonomischer Alternativen – hier sähe ich die Gemeinwohl-Ökonomie gerne in einer Aufzählung mit: Sozialer und Solidarischer Ökonomie, Commons, Care Economy, Share Economy, Gift Economy, Blue Economy, Postwachstumsökonomik, Kreislaufökonomie, Transition Town und anderen.
Doch die Empörung zielt nicht in diese Richtung, sondern primär darauf, dass die Gemeinwohl-Ökonomie gestrichen werden soll. …….
>>> gesamter Text

09.04.2016


Konservative Ökonom/innen rufen nach Schulbuchzensur

Kommentar von Gerhard Pušnik (ÖLI-UG):
Im Jahre 1895 wurde ein Physiker auf den Lehrstuhl für Philosophie an die Wiener Universität berufen. Sein Name: Ernst Mach.
Im Jahre 1868 wurde ein Student (!) an die Basler Universität auf den Lehrstuhl für griechische Sprache und Literatur berufen. Sein Name: Friedrich Nietzsche.
Felber ist natürlich nicht Ernst Mach und auch nicht F. Nietzsche.
Aber daran sieht man, wie oberflächlich die Kritik der Unterschriftensammler ist und bleibt.
Für aufgeweckte LehrerInnen, die wissen, wie problematisch und hinterfragenswert Schulbücher oft sind, ist das doch ein Anlass, um gerade darauf und auch auf die Beliebigkeit aktueller wirtschaftswissenschaftlicher Theorien hinzuweisen und wohl auch darauf, dass die sogenannten Ökonomen alle zusammen nichts neben Karl Marx verloren haben.

09.04.2016


Konservative Ökonom/innen empört über AHS – Lehrbuch

"Geospots" ist ein Schulbuch für die siebte und achte Klasse der AHS. Darin wird Christian Felber, Erfinder der Gemeinwohl-Ökonomie und Mitbegründer von Attac Österreich, neben Ökonomen wie Keynes, Marx, Friedman und Hayek als Wirtschaftstheoretiker genannt.
Eine Gruppe von Ökonomen will mit einem Protestbrief dafür sorgen, dass Christian Felber aus einem Lehrbuch für Gymnasien gestrichen wird.
Es ist ja nichts neues, dass vor allem konservative Wirtschaftswissensafter Christian Felber attackieren, weil er mit seiner alternativen Gemeinwohl-Ökonomie nicht nur ihre, meist auf Hayek aufbauenden Wirtschaftstheorien in Frage stellt, sondern damit auch sehr erfolgreich ist.
Aber dass sich jetzt diese Herren, nach dem was in den letzten 10 Jahren wirtschaftlich passiert ist, auch noch in die inhaltliche Gestaltung der Schulbücher einmischen, ist dreist. Es mag vielleicht auch daran liegen, dass in diesem Schulbuch den beiden Kapitalisten gleich drei sozial orientierte Wirtschaftstheoretiker gegenüberstehen.

 

In gleich drei Standardbeiträgen wird über die Empörung Österreichs konservativer Wirtschaftswissenschafter berichtet. Nach Meinung dieser Empörten darf in einem Schulbuch nur erwähnt werden, wer ein einschlägiges Studium absolviert hat und eine von dieser Community anerkannte wissenschaftliche Publikationsliste vorzuweisen hat. Wäre Felber ein Scharlatan, hätte er allerdings seinen seit Jahren laufenden Lehrauftrag an der Wiener Wirtschaftsuni längst verloren.

Erstaunlich ist ihr, in ihrem Brief ans Bildungsministerium geäußerte Vorschlag, statt Christian Felber die großartigen Ökonom/innen Elinor Ostrom, Joseph Stiglitz, Paul Krugman und Thomas Piketty in das Schulbuch aufzunehmen. Unterstreichen sie damit doch die Bedeutung Felbers Gemeinwohl-Ökonomie. In einer Welt, in der immer noch eine menschenfeindliche Wirtschaftsideologie von den meisten einflussreichen Ökonomen vertreten wird, die für die schweren Wirtschafts- und Finanzkrisen der letzten Jahre verantwortlich ist, sollten vor allem Menschen, die für eine faire, soziale und menschliche Wirtschaft und Gesellschaft eintreten in unseren Schulbüchern präsent sein. Und nicht nur deshalb und nicht nur in dieser Sacher muss man solchen politisch motivierten Initiativen entschieden entgegentreten.

08.04.2016


Schulrechtspaket: Elementarpädagogik "prominent" vertreten, aber mit erheblichen Mängeln

Der „erste Teil der Bildungsreform“ ist auf dem Weg – die Elementarpädagogik ist prominent vertreten. Wir von der Plattform EduCare wollen diese Art der Prominenz jedoch nicht!
In der Presseausendung der Plattform EduCare kritisiert Heidemarie Lex-Nalis, Sprecherin der Plattform EduCare, den Begutachtungsentwurf des Schulrechtspaketes. Die Elementarpädagogik sei zwar „prominent vertreten“, und es sei ja „erfreulich, dass KindergartenpädagogInnen zugetraut wird, dass sie in der Lage sind, „Entwicklungen, Stärken, Schwächen, Talente, Interessen und Begabungen“ von einzelnen Kindern zu erkennen und dass sie „das Wissen um den Sprachstand eines Kindes sowie um allfällige im letzten Kindergartenjahr getroffene Fördermaßnahmen“ haben“, aber die Ausführungen in der Gesetzesvorlage zeigten wieder einmal deutlich, dass „im Bildungsministerium niemand für den Kindergartenbereich zuständig ist. Elementarpädagogische ExpertInnen kämen nämlich nicht auf die Idee, dass dieses Wissen ausreicht, um den in diesem Gesetzesentwurf vorgesehenen, „Informationstransfer zwischen Kindergarten und Schule sicher zu stellen“.
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08.04.2016


Heinisch-Hoseks „Meisterstück“: Erster Teil in Begutachtung

Gestern Abend haben sich die kolationären Verhandler/innen über den ersten Teil der im November paktierten Bildungsreform geeinigt.

Heute geht das erste „Schulrechtspaket“ in Begutachtung. (Download > Bild rechts anklicken)
Nach der ersten Analyse des Gesetzesentwurfes zeichnen sich folgende, nicht unerwartete Änderungen ab:

 

Sprachstartgruppen und Sprachförderkurse (Seite 2 + 3)
Die Sprachförderung wird laut Entwurf im Schulorganisationsgesetz (SchOG) mit einem neuen Paragrafen, dem §8e, geregelt. Er gilt für alle Schultypen, von der Volksschule bis zu den höheren Schulen. Schüler/innen mit mangelnder Kenntnis der Unterrichtssprache, „sind in den Schuljahren 2016/17, 2017/18 und 2018/19 in Sprachstartgruppen und Sprachförderkursen jene Sprachkenntnisse zu vermitteln, die sie befähigen, dem Unterricht der betreffenden Schulstufe zu folgen“, heißt es im Gesetzesentwurf. Wobei in den Sprachstartgruppen statt dem „normalen“ Unterricht im Ausmaß von elf Wochenstunden Deutsch unterrichtet wird. Sie können geblockt unterrichtet und schulstufen-, schul- oder schulartübergreifend geführt werden. Die Sprachförderkurse können statt oder aufbauend auf den Sprachstartgruppen geführt werden. Im Ausmaß von elf Wochenstunden soll integrativ im „normalen“ Unterricht Deutsch unterrichtet werden. Die Startgruppen und Förderkurse dauern ein oder höchstens zwei Jahre.

 

Flexibilisierung der Schulsprengel (Seite 11)
Den Ländern wird ermöglicht, den Schulbesuch zu flexibilisieren. Mit Zustimmung des Schulerhalters der sprengelmäßig zuständigen Schule kann auch eine sprengelfremde Schule besucht werden.

NOSt – „Übergangsrecht“ (Seite 12)
Das Übergangsrecht für die Einführung der Neuen Oberstufe (NOSt) betrifft die allgemein bildenden höheren Schulen (AHS) und berufsbildenden mittleren Schulen (BMS), nicht aber die BHS, die berufsbildenden höheren Schulen. Die Schulleitung kann die Einführung der NOSt von 1.9.2017 auf 1.9.2018 oder 1.9.2019 verschieben, „wenn dies im Hinblick auf die erforderlichen pädagogischen und organisatorischen Maßnahmen zur Vorbereitung der Umsetzung der neuen Oberstufe an der betreffenden Schule dringend geboten erscheint.“

 

Leistungsbeurteilung und Klassenwiederholungen in der Volksschule (Seite 13 + 14)
Für die ersten drei Klassen der Volksschule kann eine alternative Leistungsbeurteilungen beschlossen werden. Wie diese zu erfolgen haben, wird im Gesetzesentwurf überraschend detailliert beschrieben. Die schriftliche Information über die Lern- und Entwicklungssituation hat nach einem Bewertungsgespräch mit den Eltern und Schüler/innen am Ende des 1. Semesters und am Jahresende zu erfolgen. Zusätzlich sind von der Schule mindestens zwei Elternsprechtage durchzuführen.
Die Entscheidung über die Form der Leistungsbeurteilung trifft das Schulforum für jede Klasse extra.
In den ersten drei Klassen gibt es kein Sitzenbleiben mehr, außer die Klassenkonferenz entscheidet, dass ein Wechsel während des Jahres in die nächsthöhere oder nächstniedrigere Schulstufe der Lernsituation des/der Schüler/in besser entspricht. Dies ist aber nur in dem Ausmaß zulässig, als für den erfolgreichen Abschluss der dritten Klasse nicht weniger als zwei und nicht mehr als vier Schuljahre benötigt werden.

Schuleinschreibung (Seite 20)
Wird der §6 Absatz 1 des Schulpflichtgesetzes entsprechend des Begutachtungsentwurfes geändert, müssen die Eltern für die Schuleinschreibung ihre Kinder "persönlich" vorstellen und auch „allfällige Unterlagen, Erhebungen und Förderergebnisse, die während der Zeit des Kindergartenbesuches zur Dokumentation des Entwicklungsstandes, insbesondere des Sprachstandes erstellt wurden“, vorlegen.

 

Mehr billiges Personal – Freizeitpädagogik und Lernhilfe (Seite 20)
Unter anderem macht die vorgeschlagene Änderung des Hochschulgesetzes macht den Weg frei für mehr Freizeitpädagog/innen und Erzieher/innen für die Lernhilfe. „An der Pädagogischen Hochschule sind weiters Hochschullehrgänge für Freizeitpädagogik (für Erzieherinnen und Erzieher für die Freizeit an ganztägigen Schulformen – Freizeitpädagoginnen und -pädagogen) sowie Hochschullehrgänge zur Qualifikation für die Erteilung von Lernhilfe an ganztägigen Schulformen (für Erzieherinnen und Erzieher für die Lernhilfe) im Umfang von jeweils 60 ECTS-Credits bei Bedarf anzubieten und zu führen“, heißt es im Begutachtungsentwurf. Dadurch werden laut einer Aussendung der Ministerin in Zukunft „auch ErzieherInnen mit Matura und Zusatzausbildung die Lernhilfe übernehmen können. Dadurch wird der Personaleinsatz in ganztägig geführten Schulformen flexibler.“ Und billiger natürlich.

Ein wenig Schulverwaltung (Seite 23)
Obwohl das Thema Schulverwaltung wegen den derzeit noch unüberwindlichen scheinenden Differenzen zwischen den beiden Regierungsfraktionen erst für den zweiten Teil des Bildungspakets geplant war, steht im jetzt vorliegenden Entwurf, dass künftig ein "rechtskundiger Verwaltungsbediensteter des Bundes" als Amtsdirektor/in des Landesschulrates zu bestellen ist. Bisherige Amtsdirektor/innen können bis 2026 bleiben. Danach muss die Stelle neu Ausgeschrieben werden.

07.04.2016


NOSt - Optionsrecht für AHS und BMS, aber nicht für BHS

Für die ÖLI-UG ist es unverständlich, dass zwar den AHS und BMS (Fachschulen, HAS) die Möglichkeit gegeben wird, den Einstiegstermin ihrer Schule in die Neue Oberstufe (NOSt) von 1.9.2017 auf 1.9.2018 oder 1.9.2019 zu verschieben, aber der BHS (HTL, HAK, HLW) nicht.
Die in diesen Tagen in Begutachtung gehende Gesetzesänderung erlaubt den Direktor/innen der AHS und BMS, nach Rücksprache mit dem SGA, die NOSt um bis zu zwei Jahre zu verschieben.
Die ÖLI-UG teilte ihre Bedenken über die geplante Gesetzesänderung bereits dem Ministerium (BMBF-Generalsekretaer Andreas Thaller) mit. Eine Gesetzesänderung könne doch nicht für zwei der drei betroffenen Schultypen kommen und für die dritte, die BHS nicht, ärgert sich Gary Fuchsbauer (Stv. Vorsitzender GÖD-BMHS) von der ÖLI und weist in diesem Zusammenhang darauf hin, „dass die kolportierte Zufriedenheit der BHS mit der NOSt eben bei weitem nicht in allen Schulen gegeben ist.“ Befremdlich ist für Fuchsbauer auch das Verhalten der BMHS-Verhandler der GÖD. Nicht nur dass sie dieser sonderbaren Regelung offensichtlich zugestimmt haben, sondern auch, dass er als stv. Vorsitzender weder vor, noch nach der Verhandlung von ihnen informiert wurde.
Das Gesetz geht in diesen Tagen in eine 4-wöchige Begutachtung. Weil sich SC Dorninger und die Gewerkschaftsführung offenbar einig sind, dass die BHS in ihrer Vorbereitung auf die NOSt schon so gut aufgestellt sind, dass keine Verschiebung erforderlich ist, wird eine Abänderung der Gesetzesänderung zugunsten der BHS nur mehr schwer zu erreichen sein.
Außer, die BHS-Schulen können glaubhaft vermitteln, dass auch für sie eine Verschiebung um ein, zwei Jahre sehr wohl vorteilhaft wäre.
Entsprechende Schreiben schickt man am besten an die BMHS-Gewerkschaft (office.bmhs@goed.at) und an SC Dorninger (Christian.Dorninger@bmbf.gv.at). Und cc auch immer an uns, die ÖLI-UG (a@oeli-ug.at).

06.04.2016

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NOST bmbf.ppt.pps
Microsoft Power Point Präsentation 1.4 MB

Reisegebührenvorschrift - Dienstreisen ab 2016

Seit 01. Jänner 2016 ist die neue Reisegebührenvorschrift (RGV) in Kraft.


Für die Abrechnung von Dienstreisen gibt es ein neues Formular (Download - Bild anklicken).

 

Zum Formular (download) und zu Informationen über Neuerungen ab 01. Jänner 2016

06.04.2016


Differenzierte Sek.I trägt Mitschuld an den schlechten Deutschergebnissen in der Volksschule

Der Sprecher der ARGE Gemeinsame Schule Vorarlberg, Peter Fischer, ist überzeugt:

Die frühe Selektion der VolksschülerInnen Mitschuld an den desaströsen Ergebnissen.
Bei der Ursachenforschung nach den Ergebnissen der Schreib- und Leseleistungen der 4. Klassen möchte ich den Fokus auf das selektive Schulsystem lenken. Dies ist nicht nur extrem teuer, ineffizient, sondern auch leistungsfeindlich. Durch die viel zu frühe Trennung der VolksschülerInnen mit 10 Jahren und dem Entscheidungsdruck, ob sie in die Mittelschule oder ins Gymnasium gehen sollen, sind die VolksschullehrerInnen seit Jahren einem immer größer werdenden Druck ausgeliefert. Ein wertschätzendes Lernklima und die vertiefende Auseinandersetzung mit den grundlegenden Dingen, die die Volksschule vermitteln soll, nämlich Schreiben, Lesen und Rechnen, wird immer mehr von der Frage dominiert, welche Noten bekommen die Kinder und reichen diese fürs Gymnasium. Die eigentliche Frage, was können die Kinder und wo muss nachgebessert werden, tritt somit in den Hintergrund. Wenn die natürliche Neugier der Kinder sukzessive von der Frage: „Welche Note bekomme ich?“ abgelöst wird, dann wird die Note „zum feindlichen Agent im Reich des Lernens“, um Rupert Vierlinger, ein emeritierter Pädagogikprofessor, zu zitieren. Zudem sind die VolksschülerInnen in Vorarlberg im Vergleich zu den anderen Bundesländern auch zeitlich einem früheren Druck ausgeliefert, weil durch die Oneline-Meldungen der Semesternoten in der 4. Klasse die Entscheidung der Selektion um ein halbes Jahr früher erfolgt.

05.04.2016


Gymnasium-Primarstufe und Neue Volksschule (NVS)? Kindergymnasium und NEKI (Neuer Kindergarten)?

Dietmar Neuwirth (diePresse.com) sieht im schlechten Abschneiden der Volksschüler/innen in den Kompetenztestungen für Deutsch den Beweis, dass die Gesamtschule „vor aller Augen soeben grandios gescheitert“ ist.
Harald Walser Kommentar zu diesem Artikel bringt es auf den Punkt: „Die Logik des Autors ist bestechend: Die Lok hat einen Schaden, daher erkläre ich, dass das gesamte Eisenbahnwesen grandios gescheitert ist. Für wie blöd werden wir denn verkauft?“
Und Gerhard Riegler (Lehrer/innen-Vertreter AHS und fundamentaler Gesamtschulgegner) applaudiert in inem FB-Post Neuwirths seltsame Schlussfolgerung pathetisch: „Welch großer Schaden musste dem österreichischen Schulwesen zugefügt werden, bis jetzt hoffentlich allen klar ist ….“.
Was meint Riegler damit, will er jetzt eine Trennung der 7-Jährigen Schulkinder? In Gymnasium-Primarstufe oder Neue Volksschule (NVS)? Oder besser noch früher? Vielleicht schwebt ihm ein Kindergymnasium und ein NEKI (Neuer Kindergarten) vor?
„Für wie blöd werden wir denn verkauft?“

04.04.2016


Heinisch-Hosek über Mehrarbeit der Lehrer/innen, TV-Konsum der Schüler/innen und Problem Schelling

In einem Interview mit der diePresse.com meint Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, dass Lehrer/innen zu Mehrarbeit bereit wären, wenn rundherum alles passt. Man könne „in einer gemeinsamen ganztägigen Schule sehr wohl über mehr Stunden sprechen. Vorausgesetzt, es passt rundherum alles. Die Lehrer müssen genügend Platz zum Arbeiten haben, und es muss genügend Unterstützungspersonal geben. Ich glaube, dass das Arbeitsumfeld die Hauptfrage ist, und nicht, ob ich nun zwei Stunden mehr oder weniger unterrichte. Wenn das Umfeld passt, dann wäre die Bereitschaft der Lehrer auch da. Das war nie ein Tabuthema. Da können Sie auch die Spitzengewerkschafter fragen.“
Die Ministerin erklärt in diesem Zusammenhang auch, wie sie sich den Tagesablauf eines/r Lehrer/in in einer verschränkten Ganztagesschule in Zukunft vorstellt: „Zwischen neun und zehn Uhr [machen] Sportcoaches und Freizeitpädagogen allein mit den Kindern die tägliche Bewegungseinheit. Die Lehrer würden die Zeit nutzen, um vorzubereiten oder zu korrigieren. Zwischen drei und vier Uhr am Nachmittag werden die Lehrer noch die eine oder andere Unterrichtseinheit oder individuelle Lernbertreuung machen.“ Für das Problem mit den fehlenden Arbeitsplätzen für das Lehrpersonal müssten kreative Lösungen gefunden werden. Dabei denkt Heinisch-Hosek an freie Ruhe- und Klassenräume. Dazu benötige man halt „eine gescheite Ablage.“
Und außerdem sitzen vor allem Schüler/innen aus bildungsfernen Familien am Nachmittag viel zulange vor dem Fernseher und es fehlt ihnen zu Hause die Ansprache, stellt die Ministerin fest. Das sei mit ein Grund, dass Kinder aus bildungsfernen Familien am Ende der Volksschule bis zu drei Lernjahre im Rückstand sind.
Für die Finanzierung des jährlichen strukturellen Defizits im Bildungsbudget erwartet sich die Bildungsministerin Lösungen vom Finanzminister. Das sei „eine Angelegenheit der gesamten Regierung“.

03.04.2016


Zukunft trotz(t) Herkunft - Fairteilung von Bildungschancen!

5. Enquete. Zukunft trotz(t) Herkunft - Fairteilung von Bildungschancen!

 

Kinder entfalten ihr Potential durch mehr Unterrichtsqualität. Dafür braucht es eine transparente, bedarfsorientierte und gerechte Schulfinanzierung.

 

Montag, 23. Mai 2016  14:30 Uhr – 19.00 Uhr
AK Bildungszentrum - Großer Saal - Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien

 

Jedes Kind soll die Bildungsziele erreichen!
Transparente und gerechte Schulfinanzierung durch indexbasierte Mittelzuweisung ist die Grundlage für mehr Chancengerechtigkeit. Denn nur wenn sich der Unterricht an den individuellen Voraussetzungen der SchülerInnen und den bestehenden Rahmenbedingungen der Schulstandorte orientiert, können die Potentiale jedes Kindes optimal gefördert werden. Damit Schulstandorte jedes Kind zum Bildungsziel begleiten können brauchen sie Ressourcen, die an ihre Anforderungen angepasst sind. Punktgenaue Ausstattung statt eine Verteilung mit der Gießkanne.

01.04.2016


Kommentare zum Ergebnis der Bildungsstandardtestung Deutsch

Die Reaktionen aus Politik, Gewerkschaft und Kammern auf die Bildungsstandardtestungen in Deutsch für die vierte Klasse Volksschule zeigen durchwegs Sorge über die teils schlechten Deutschkenntnisse der Schüler/innen. Obwohl sich die Ergebnisse im Vergleich zur letzten Testung 2010 verbesserten, haben immer noch 15% der getesteten 10-Jährigen die Bildungsziele in mindestens drei von vier Bereichen nicht erreicht.
Reaktionen:
Pflichtschullehrergewerkschafter Paul Kimberger (FCG): „Das ist natürlich bedauerlich, aber wundert mich nicht“ (APA). Er fordert mehr Fördermaßnahmen.
Pflichtschulgewerkschafter Thomas Bulant (FSG): „Das Unterrichtsressort und die LehrerInnen stoßen an ihre Grenzen“(PA).
ÖVP-Bildungssprecherin Brigitte Jank: Die Testergebnisse zeigen „die Notwendigkeit der zuletzt von der Regierungskoalition beschlossenen Bildungsreform“.
SPÖ-Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann: Die Verteilung der Ressourcen für Schulen müssen neu angedacht werden.
FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz: Er meint, dass „Kinder in Österreich durch linke Experimente im Bildungsbereich in Wahrheit einfach links liegen gelassen werden“.
Grüne-Bildungssprecher Harald Walser: Er habe damit gerechnet, dass die Resultate nicht befriedigend ausfallen würden, aber dass Mängel in diesem Ausmaß diagnostiziert würden, sei einfach erschreckend und forderte deshalb einen nationalen Schulterschluss anstelle der ideologischen Grabenkämpfe in der Bildung. In Kindergärten und Volksschulen müssten umgehend die nötigen Maßnahmen umgesetzt werden – und es dürfe kein Sparprogramm auf Kosten der Kinder geben. (PA)
NEOS – Chef Mathias Strolz: “Wir brauchen rasch mehr Aufmerksamkeit für die Drei- bis Zehnjährigen” und fordert forderte eine neue Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Volksschule mit fließenden Übergängen – und eine Umstellung der Schulfinanzierung zu einem bedarfsorientierten Index-Modell: “Dort wo ein Elternteil nur Pflichtschulabschluss hat, soll für dieses Kind mehr Geld an die Schule fließen. Weil ganz offensichtlich größere Herausforderungen da sind”. (vol.at)
Team-Stronach-Bildungssprecher Robert Lugar: Er fordert eine „totale“ Schulautonomie.
Industriellenvereinigung (IV): „Wenig Grund für Optimismus“ und einen „klaren Auftrag an die Politik, endlich die Weichen für grundlegende Reformen des Bildungssystems zu stellen“.
Wirtschaftskammer (WKÖ): Die Ergebnisse sind „ein klares Alarmzeichen - und das gestartete Bildungsreförmchen muss endlich zu einer echten Bildungsreform reifen“.
Arbeiterkammer (AK): Kritisch ist vor allem der signifikante Zusammenhang von Leistung und sozialem Hintergrund der Eltern.

01.04.2016